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Im Dienste der Wespe

Ein Wespenumsiedler erzählt

Wespen und Hornissen, die ungeliebten Schwestern der Honigbiene, stehen als Wildtiere unter dem besonderen Schutz des Bundesnaturschutzgesetzes. Nicht jedem ist bekannt, dass ein Entfernen ihrer Nester Bußgelder in Höhe von bis zu 50.000,- € nach sich ziehen kann. Auch Kammerjäger sind dazu nicht berechtigt, sofern kein „vernünftiger Grund“ vorliegt. Als Imker kann man den „Sachkundenachweis zur fachgerechten Beratung und Umsiedlung bei Problemen mit Wespen- und Hornissenvölkern“ erwerben. Matthias Roth, Imker und Wespenfachmann aus Köln, hat im Rahmen der Vereinsversammlung am vergangenen Mittwoch einen Einblick in seine Arbeit als Berater und Umsiedler gegeben.
„Jede Handlung muss mit dem Veterinäramt abgesprochen werden“, so Roth, bevor er mit ausrangiertem Staubsauger und Umsiedlungskästen ausrückt, um die bedrohten Nützlinge vor allzu ängstlichen Privatpersonen zu schützen. Die Vermeidung der Umsiedlung ist dabei oberstes Ziel; Aufklärung und eine große Portion Gelassenheit gilt es, an den besorgten Bürger zu bringen. Denn tatsächlich ist eine friedliche Koexistenz von Mensch und Nützling möglich. Zwei Hornissenvölker und sieben Wespenvölker hat er trotzdem in diesem Jahr umgesiedelt. Das Wespenvolk im Vogelhäuschen hat es ihm dabei besonders leicht gemacht.
Fotos: Violetta Schindler und Pixabay


  • Imker Matthias Roth

  • Präsentation: M. Roth

  • Ein Wespennest im Vogelhäuschen

Den Bienen zuhören und alt werden

Hörspielbesprechung für den Kölner Imkerverein
Eigentlich wollte Leopold genannt Poldi im Alter einfach nur seinen Bienen zusehen und zuhören. Aber da das Rentensystem zusammengebrochen ist, musste er – wie viele andere, die sich Altsein in Deutschland nicht mehr leisten können - für sich und seine Bienen einen Platz für die restliche Lebenszeit in einer zertifizierten Altersheim-Anlage in Polen buchen. Annegret hat sich für deutlich weniger Einsatz in einer Seniorenresidenz im Südwesten der Volksrepublik China eingekauft…. Das Hörspiel „Lebensabend in Übersee“ von Hermann Bohlen ist eine finstere Dystopie, schlüssig durchdacht und damit umso erschreckender. Die Hauptfigur ist Annegret, die wir u. a. in Telefonaten und Skype-Sitzungen erleben. Ihr Alltag im hintersten China macht so gar keine Lust auf einen Lebensabend in Übersee! Über den Autor Hermann Bohlen, geboren 1963 in Celle, studierte Sinologie in Berlin, Hamburg und Shanghai. Lebt als Autor und Produzent von Hörspielen in Berlin. Ein schönes Hörspiel für…. - Menschen, die eine gut konstruierte Version unserer Zukunft genießen können und den Optimismus besitzen, dass diese so nicht eintritt. - Imker, die an dem Gedankenexperiment tüfteln möchten, wie man ein Bienenvolk heimlich in ein anderes Land übersiedeln kann. Hermann Bohlen: Lebensabend in Übersee. Hier gibt es mehr Informationen: https://hoerspiele.dra.de/vollinfo.php?dukey=4485775&vi=6. Hermann Bohlen: Lebensabend in Übersee (Sha Ji Jing Hou - Ein Huhn schlachten um die Affen einzuschüchtern). Westdeutscher Rundfunk / Hermann Bohlen 2014 (Auftragsproduktion), Erstsendung: 22.11.2014 | 52'59. Technische Realisierung: Jean Szymczak. Regie: Hermann Bohlen, Judith Lorentz Da das Hörspiel nicht mehr in der Mediathek steht können Sie es nur *hier runterladen.   Titelbild: Judith Lorentz, Co-Regisseurin, und Ulrich Pleitgen als Poldi | © WDR/Christoph RichterMehr lesen