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DER HONIGBUS – Summen tröstet

Meredith hat Kummer und ist einsam. Nach der Trennung ihrer Eltern ist die Fünfjährige sich selbst überlassen. Sie zieht mit ihrem kleinen Bruder und ihrer Mutter zu ihren Großeltern an die kalifornische Küste. Diese sind allerdings darüber nicht allzu glücklich und die depressive Mutter zieht sich komplett zurück. Meredith stöbert auf dem Anwesen der Großeltern herum und entdeckt den Honigbus. Darin stehen Gerätschaften, Gläser und Maschinen für die Honigernte und zu ihrer Überraschung freut sich ihr Großvater über ihr Interesse und nimmt sie mit zu seinen Bienen. Nun lernen Meredith – und die Leser – alles über Bienen und das kleine Mädchen überträgt das, was sie lernt, auf das Leben und die Menschen. Die Bienen werden zu ihrer Ersatzfamilie und wenn sie sich verlassen fühlt (und das ist oft!) zeigen ihr die Bienen, wie man zusammenhält und füreinander sorgt. Sie lehren Meredith, anderen zu vertrauen, mutig zu sein und ihren eigenen Weg zu gehen. Diese summende „Parallelwelt“ tröstet das Mädchen, das vor den Augen der Leser erwachsen wird und „den Stock“ Richtung College verlässt.

Das Buch spielt zwischen 1975 und 1987. Schon damals erkennt Merediths Großvater die Gefahren für die Bienen, die von Pestiziden ausgehen. Auch weiß er um den Stress der Wanderbienen. Fast prophetisch warnt er seine Enkelin vor einem Bienensterben.
Großvater: „Ich stelle meine Stöcke weit weg von Menschen auf, wo es keine Chemikalien gibt. Auf diese Weise kann ich sie schützen.“
Meredith: „Sind die Bienen in Gefahr?“
Großvater: „Noch nicht, aber wenn wir sie weiterhin wie Sklaven behandeln, könnten wir die Bienen ein für allemal verlieren.“

Über die Autorin
Meredith May ist Imkerin in fünfter Generation und preisgekrönte Journalistin. Mit „Der Honigbus“ erzählt sie ihre persönliche Geschichte, warnt aber auch vor der Gefährdung der Bienen durch Pestizide, Stress u. a..

Ein schönes Buch für….

Menschen, die eine traurige aber auch optimistische, sehr persönliche und wahre Coming-of-Age-Geschichte lesen möchten.

Menschen, die etwas über das Leben und die Magie der Bienen erfahren möchten.

Imker, die sich neben Biologie und Imkerhandwerk auch für das Wesen unserer summenden Freunde interessieren, um auch deren Faszination auf kleine und große Menschen zu verstehen.

 

 

Anne Kleiber
für den Kölner Imkerverein




Den Bienen zuhören und alt werden

Hörspielbesprechung für den Kölner Imkerverein
Eigentlich wollte Leopold genannt Poldi im Alter einfach nur seinen Bienen zusehen und zuhören. Aber da das Rentensystem zusammengebrochen ist, musste er – wie viele andere, die sich Altsein in Deutschland nicht mehr leisten können - für sich und seine Bienen einen Platz für die restliche Lebenszeit in einer zertifizierten Altersheim-Anlage in Polen buchen. Annegret hat sich für deutlich weniger Einsatz in einer Seniorenresidenz im Südwesten der Volksrepublik China eingekauft…. Das Hörspiel „Lebensabend in Übersee“ von Hermann Bohlen ist eine finstere Dystopie, schlüssig durchdacht und damit umso erschreckender. Die Hauptfigur ist Annegret, die wir u. a. in Telefonaten und Skype-Sitzungen erleben. Ihr Alltag im hintersten China macht so gar keine Lust auf einen Lebensabend in Übersee! Über den Autor Hermann Bohlen, geboren 1963 in Celle, studierte Sinologie in Berlin, Hamburg und Shanghai. Lebt als Autor und Produzent von Hörspielen in Berlin. Ein schönes Hörspiel für…. - Menschen, die eine gut konstruierte Version unserer Zukunft genießen können und den Optimismus besitzen, dass diese so nicht eintritt. - Imker, die an dem Gedankenexperiment tüfteln möchten, wie man ein Bienenvolk heimlich in ein anderes Land übersiedeln kann. Hermann Bohlen: Lebensabend in Übersee. Hier gibt es mehr Informationen: https://hoerspiele.dra.de/vollinfo.php?dukey=4485775&vi=6. Hermann Bohlen: Lebensabend in Übersee (Sha Ji Jing Hou - Ein Huhn schlachten um die Affen einzuschüchtern). Westdeutscher Rundfunk / Hermann Bohlen 2014 (Auftragsproduktion), Erstsendung: 22.11.2014 | 52'59. Technische Realisierung: Jean Szymczak. Regie: Hermann Bohlen, Judith Lorentz Da das Hörspiel nicht mehr in der Mediathek steht können Sie es nur *hier runterladen.   Titelbild: Judith Lorentz, Co-Regisseurin, und Ulrich Pleitgen als Poldi | © WDR/Christoph RichterMehr lesen