Bienen in der Stadt – besser als auf dem Land?
Imkern in der Stadt – geht das? Ja! Es gibt sogar kaum einen besseren Ort als die Stadt, um Bienen zu halten. Denn Parks, Gärten und Balkone liefern reichhaltige Nahrung ohne Trachtlücken und ohne große Belastung durch chemische Spritzmittel. Aber in der Stadt ist es auch eng – Standorte für Bienenvölker müssen gerade hier mit Bedacht gewählt werden, und auf Nachbarn sollte unbedingt Rücksicht genommen werden. Dagegen gibt es auf dem Land immer mehr Monokulturen, die für die Bienen und viele andere Insekten keine ausreichenden Futterquellen mehr sind.
Freie Flugbahn für die Bienen
Städte sind bienenfreundlich
Stadtimker berichten
Ralf Heipmann hat als Stadtimker angefangen. Er hat Bienenstöcke nicht nur in seinem Garten, sondern sogar auf dem Dach des Excelsior Hotel Ernst am Dom. „Das Imkern in der Stadt klappt ausgezeichnet“, sagt Ralf Heipmann. Auf dem Land gibt es eigentlich nur eine einzige wesentliche Blüte: den Raps. Imker Frank Mann hat noch mit seinem Vater in den 1970er Jahren im Westerwald die große Vielfalt von „Landhonig“ erlebt. Löwenzahn im Frühjahr, übers Jahr die zahllosen Wildblumen auf den Wiesen, etc. brachten einen tollen Honig in die Gläser. Durch zu frühes Mähen der Weiden und durch immer mehr Monokulturen ist diese Vielfalt sehr rar geworden. Die Städte dagegen bemühen sich darum, dass es in den Gärten und Parks bunt blüht. Auch in den vielen städtischen Privatgärten und auf Balkonen locken verschiedene Blumen. Im Gegenzug dazu arbeiten die Tiere fleißig an der Bestäubung der Obstbäume und Blumen. Honig im Wert von 100 Euro entspricht Früchten von mehr als 1000 Euro, die in derselben Zeit durch die Arbeit der Bienen entstanden sind.
Über den Dächern von Köln
Es summt an der Beute
Der Standort ist wichtig
Um den Imkernachwuchs in der Stadt muss man sich keine Sorgen machen. Um die Honigbiene aber schon. Ohne die Pflege der Imker:innen kann eine Honigbiene heute nicht mehr überleben.