Natürlich Imkern
Alles Bio, oder was?
Innerhalb der Imkerschaft gibt es große (Meinungs-)Unterschiede in Bezug auf die „richtige“ Art und Weise des Imkerns. Das beginnt schon bei der Wahl des Systems, der Beute, und endet nicht zuletzt bei der Betriebs- und Arbeitsweise. Jeder Neuimker steht irgendwann vor der Frage: Bio oder konventionell, wie möchte ich arbeiten? Gerade unter jungen Imkern wächst das Interesse an anderen Wegen und neuen Lösungen. Hinter Schlagworten wie „Öko“, „Bio“ oder „wesensgemäß“ verbirgt sich im Großen und Ganzen ein gemeinsamer Gedanke, wenn auch mit kleinen Unterschieden in einzelnen Teilbereichen.
Natürlich zu imkern bedeutet, möglichst naturnah zu arbeiten. Das Bienenvolk in seinen natürlichen Lebensäußerungen gewähren zu lassen und nicht gegen seine Bedürfnisse zu arbeiten. Dies umfasst mehrere Aspekte, die nicht jeder Imker erfüllen kann oder möchte: Naturwabenbau statt Mittelwände, das Arbeiten mit dem Schwarmtrieb, eine moderate Honigernte mit Blick auf die Wintervorräte, der Einsatz von natürlichen Varroabekämpfungsmitteln und nicht zuletzt der Verzicht auf eine kontrollierte Anpaarung (Zucht). Natürlich zu imkern heißt im Umkehrschluss nicht, die Bienen sich selbst zu überlassen. Der Imker muss sich stets seiner Verantwortung bewusst sein und für seine Immen sorgen. Denn in Zeiten von Varroamilbe und einem eingeschränkten Trachtangebot haben vernachlässigte oder gar herrenlose Bienenvölker nur geringe Überlebenschancen. Die Maxime sollte lauten: Tun was nötig ist, und lassen was möglich ist.
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