Die Leistung der Biene
„Du fleißiges Bienchen.“ Diese drei Worte hat wohl fast jede/r von uns schon einmal gehört, als Lob für eine gute und zufriedenstellende Arbeit. Die Biene gilt seit jeher als fleißig, selbstlos und zuverlässig. Und genauso verrichtet sie die Arbeit, welche die Natur ihr zugesprochen hat: die Bestäubung. Honigbienen sind „blütenstet“, d.h. je nach Trachtangebot konzentrieren sich die Sammlerinnen eines Bienenvolkes auf die Pflanzenart, welche zum aktuellen Zeitpunkt das beste Nahrungsangebot bietet. Damit erfolgt die Bestäubung äußerst effizient. Die Honigbienen, und mit ihnen zusammen auch Hummeln und andere Wildbienen, sorgen somit innerhalb des Ökosystems für die Vermehrung von Blumen, Bäumen und Früchten, welche ihrerseits wieder als Nahrung für andere Tiere dienen. So schließt sich der Kreis. Die Bestäubungsleistung der Hautflügler macht sich die Landwirtschaft seit jeher zunutze. 80% der heimischen Nutz- und Wildpflanzen sind auf die Bestäubung angewiesen, und die Honigbiene ist nach Rind und Schwein das drittwichtigste Nutztier in Deutschland. Der volkswirtschaftliche Nutzen der Bestäubungsleistung bewegt sich in Milliardenhöhe.
Neben den höchst effizienten Honigbienen werden auch Hummeln eingesetzt, zumeist in großen Gewächshäusern. Ihre Völker sind mit einigen Hundert Individuen jedoch deutlich kleiner als die der Bienen. Ein Honigbienenvolk besteht auf dem Höhepunkt seiner Jahresentwicklung aus bis zu 60.000 Einzelbienen. Diese können in ihrer Bestäubungsleistung ca. 50 Quadratkilometer abdecken, was in etwa der Fläche der Kölner Innenstadt entspricht. Eine einzelne Sammlerin fliegt bis zu 30 mal am Tag aus und besucht dabei 200 – 300 Blüten. Für 1 Glas Honig (500 g) fliegen die Bienen rund 40.000 mal aus und legen dabei eine Strecke von ca. 120.000 km zurück. Dabei bestäuben sie etwa 12 Millionen Blüten. Eine enorme Leistung, die deutlich macht, wie wertig dieses Lebensmittel ist. Daher blutet auch jedem Imker das Herz beim Anblick der Dumpingpreise für Honig im Lebensmitteldiscounter.
Quelle: www.deutscherimkerbund.de