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Wildbienen in Deutschland

Cornelis Hemmer, Stiftung Mensch und Umwelt, war im virtuellen Vereinsmeeting im April zu Gast. In einem spannenden Vortrag brachte er uns die Wildbienen in ihrer Vielgestalt näher. Er wusste dabei sowohl Fakten in informativer Weise zu präsentieren als auch Anregungen zu geben, wie der Bestand an verschiedenen Wildbienenarten gefördert werden kann.
Wussten Sie, dass in Deutschland insgesamt 585 Wildbienenarten nachgewiesen wurden?

Davon sind 31 Arten u.a. durch die Zerschneidung von Lebensräumen, hohe Versiegelungsgrade und den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln (vermutlich) ausgestorben.
Von den 425 nestbauenden Bienenarten sind 138 (ca. 32%) oligolektisch (Pollenspezialisten). D.h. für die Futterversorgung werden bestimmte Blütenpflanzen in ausreichender Menge benötigt.
25% der Bienenarten nisten oberirdisch; in Hohlräumen wie markhaltigen oder hohlen Stängeln, selbstgenagten Stängeln in Tot- oder Morschholzelementen, in Schneckenhäusern, an Steinen oder Felsen sowie in Harzbauten.

75% nisten unterirdisch; in Linien-, Zweig-, Haufen- oder Wabenbauten sowie in vorhandenen Hohlräumen, wie zum Beispiel Mauselöchern, im Boden
Als Baumaterial werden dabei Stücke von Laub- und Blütenblättern, zerkleinerte Blattstücke, abgeschabte Pflanzenhaare, Harze und abgenagte Holzfasern verwendet.
Der Aktionsradius der Wildbienen variiert dabei zwischen 35 bis max. 400 m. Daher ist es wichtig eine Blütenvielfalt über das Jahr hinweg zu gewährleisten und auch naturnah gestaltete Flächen sowie Blühwiesen innerhalb stark versiegelter Bereiche zu schaffen, die von den Insekten als Trittsteinbiotope genutzt werden können.

Letztlich blieb auch die Diskussion um die Konkurrenzsituation der Wild- und der Honigbiene nicht aus. Darauf gehen wir vertiefend in einem Beitrag zum Weltbienentag ein.
5 Pflanzen, für die Sie unsere Wildbienen lieben werden: (1) Gewöhnliche Kratzdistel (Cirsium Vulgare) und (2) Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea): 40 Arten laben sich an diesen Pollenquellen. (3) Der Weißklee (Trifolium repens) bietet 41 Arten Nahrung. (4) Gewöhnlicher Hornklee (Lotus corniculatus): 57 Arten nutzen diese Pollenquelle. (5) Sogar bis zu 70 Arten nutzen den Wiesen-Löwenzahn (Taracum officinale) als Pollenlieferant.

Weitere Wildbienen Links findet ihr auch in unserer Linkliste.




Den Bienen zuhören und alt werden

Hörspielbesprechung für den Kölner Imkerverein
Eigentlich wollte Leopold genannt Poldi im Alter einfach nur seinen Bienen zusehen und zuhören. Aber da das Rentensystem zusammengebrochen ist, musste er – wie viele andere, die sich Altsein in Deutschland nicht mehr leisten können - für sich und seine Bienen einen Platz für die restliche Lebenszeit in einer zertifizierten Altersheim-Anlage in Polen buchen. Annegret hat sich für deutlich weniger Einsatz in einer Seniorenresidenz im Südwesten der Volksrepublik China eingekauft…. Das Hörspiel „Lebensabend in Übersee“ von Hermann Bohlen ist eine finstere Dystopie, schlüssig durchdacht und damit umso erschreckender. Die Hauptfigur ist Annegret, die wir u. a. in Telefonaten und Skype-Sitzungen erleben. Ihr Alltag im hintersten China macht so gar keine Lust auf einen Lebensabend in Übersee! Über den Autor Hermann Bohlen, geboren 1963 in Celle, studierte Sinologie in Berlin, Hamburg und Shanghai. Lebt als Autor und Produzent von Hörspielen in Berlin. Ein schönes Hörspiel für…. - Menschen, die eine gut konstruierte Version unserer Zukunft genießen können und den Optimismus besitzen, dass diese so nicht eintritt. - Imker, die an dem Gedankenexperiment tüfteln möchten, wie man ein Bienenvolk heimlich in ein anderes Land übersiedeln kann. Hermann Bohlen: Lebensabend in Übersee. Hier gibt es mehr Informationen: https://hoerspiele.dra.de/vollinfo.php?dukey=4485775&vi=6. Hermann Bohlen: Lebensabend in Übersee (Sha Ji Jing Hou - Ein Huhn schlachten um die Affen einzuschüchtern). Westdeutscher Rundfunk / Hermann Bohlen 2014 (Auftragsproduktion), Erstsendung: 22.11.2014 | 52'59. Technische Realisierung: Jean Szymczak. Regie: Hermann Bohlen, Judith Lorentz Da das Hörspiel nicht mehr in der Mediathek steht können Sie es nur *hier runterladen.   Titelbild: Judith Lorentz, Co-Regisseurin, und Ulrich Pleitgen als Poldi | © WDR/Christoph RichterMehr lesen