Wie sieht das Brutgeschäft einer Wildbiene aus?
In den ersten warmen Tagen im Frühjahr erscheinen die Männchen und warten auf die Weibchen, um diese zu begatten. Nach erfolgter Begattung sucht das Weibchen einen geeigneten Nistplatz, um dort ein Liniennest anzulegen, d.h. es werden mehrere Brutkammern in einer Linie hintereinander in der Bruthöhle angelegt, mit Pollen und Nektar versehen (bei Wildwespen mit Blattläusen, kleinen Spinnen o.ä.) und mit jeweils einem Ei bestückt. Danach wird jede Brutzelle separat mit einem Lehm-Speichelgemisch verschlossen. Im Nest häutet sich die Larve mehrfach und spinnt sich, nach dem Auffressen der Brutnahrung, in einen Kokon ein und überwintert. Die befruchteten Eier, aus denen sich die Weibchen entwickeln, werden hinten in das Nest gelegt. Die Eier aus denen die Männchen schlüpfen, nach vorne. Somit ist geregelt, dass die männlichen Tiere vor den weiblichen schlüpfen und schon da sind, wenn die Weibchen das Nest verlassen. Die letzte, nach außen gerichtete Brutzelle, wird nicht mit einem Ei belegt. Öffnet ein Fressfeind die Zelle und findet keine Brut vor, so wendet er sich der nächsten Brutröhre zu und die restliche Brut ist geschützt.